Chronik 1990 - 2004

Die Mauer fiel am 09.11.1989 in Berlin und damit begann eine neue Zeit – auch für die Feuerwehren

Dann kam mit 1989/1990 die aufregende Zeit der politischen Wende. Gab es doch viel Neues was das Leben jedes Einzelnen änderte, lief es doch für die Wehr ohne größere Probleme weiter. Es wurde weiterhin konsequent die Ausbildung und Schulung voran getrieben. So war immer gesichert, dass die Freiwillige Feuerwehr Parchim für ihre Mitbürger da war. Allerdings gab es für die Führungskräfte etliche Probleme. So wurde unter anderem die Feuerwehrdienstvorschrift, die wichtigste Arbeitsgrundlage der Feuerwehr, außer Kraft gesetzt. Man behalf sich mit Übergangsregelungen.

Durch den damals rapide ansteigenden Autoverkehr kam es auch zu deutlich mehr Verkehrsunfällen, zu denen die Feuerwehr zur Hilfe gerufen wurde. Für diese Art der Einsätze hatte die Wehr kaum geeignete Rettungs- und Hilfsmittel. So wurde zur damaligen Zeit noch mit Brechstange und Handsäge gearbeitet, um verletzte Personen aus verunfallten Fahrzeugen zu retten. Im Jahr 1990 schloss die Feuerwehr Parchim eine Partnerschaft mit der Berufsfeuerwehr Neumünster ab. Die Kameraden der Feuerwehr Neumünster unterstützten und halfen der Parchimer Wehr in den ersten Jahren nach der Wiedervereinigung sehr. Ihr erstes Geschenk war ein Trennschleifer, der so manche Arbeit sehr erleichterte. Weiterhin halfen sie bei der Vorbereitung der organisatorischen Umgestaltung der Wehr. Am 18. August 1990 wurde der erste Kreisfeuerwehrverband des Kreises Parchim gegründet. Zum ersten Kreisbrandmeister wurde der Parchimer Kamerad Karl-Friedrich Lampe gewählt.

1991 erhielt die Wehr ein gebrauchtes TLF 16 von der Freiwilligen Feuerwehr NeumünsterTungedorf, sowie ein weiteres Fahrzeug aus Cuxhaven. Diese Fahrzeuge unterstützten die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Parchim sehr. Nun ging es Schritt für Schritt weiter. Es wurde ein neuer Einsatzleitwagen, ein Hilfsrüstwagen, ein Rettungsboot sowie eine Ölwehr angeschafft. Auch wurde begonnen, die Funk- und Alarmierungstechnik zu erneuern. So wurden nun die Kameraden nicht mehr über die Sirene alarmiert, sondern über Funkmeldeempfänger, die jeder Kamerad bei sich trug.
Das Jahr 1992 war ein sehr arbeitsreiches Jahr. So mussten in diesem Jahr 219 Einsätze gefahren werden. Darunter waren unter anderem die Sicherstellung bei einer Geiselnahme am Westring, einen Waldbrand am Flugplatz (mit 11 ha Schadensfläche der größte in Mecklenburg-Vorpommern), oder der Brand des Schweinestalls in Siggelkow.
1992 trat endlich die rechtliche Arbeitsgrundlage der Freiwilligen Feuerwehren in Kraft. Es handelte sich um das Brandschutzgesetz für Mecklenburg-Vorpommern.
1994 war auch das Jahr des 100-jährigen Stiftungsfestes. Sozusagen als Geschenk erhielt die Wehr von der Stadt Parchim ein modernes LF 16. Auf diesem Fahrzeug war alles an moderner Ausrüstung geladen, was man bei dem vielfältigen Einsatzspektrum gebrauchen kann. In diesem Jahr wurde die Entscheidung für den Standort des neuen Gerätehauses getroffen. Letztlich konnten sich die Befürworter des alten Standortes durchsetzten. Auch gelang es nun endlich eine funktionsfähige Jugendfeuerwehr ins Leben zu rufen. Großen Verdienst hieran hatte der Kamerad Bernd Köller sowie die Kameradin Oldekopp. Am 29. Oktober beging die Wehr ihr 100. Stiftungsfest. Es wurde ein Umzug durch die Stadt sowie ein Festappell auf dem Alten Markt abgehalten.
In den Jahren 1995 und 96 gelang es viele jüngere Kameraden für die Arbeit bei der Feuerwehr zu begeistern. Ihre Feuertaufe erhielten sie bei einem Wohnhausbrand in der Ziegendorfer Chaussee. Bei diesem Feuer waren vier Personen von den Flammen in ihren Wohnungen eingeschlossen. Mit Hilfe von Schiebe- und Steckleitern gelang es, die Personen zu retten. Das Haus war allerdings nicht mehr zu retten, es wurde später abgerissen.
Auch die Drehleiter wurde häufig im Kreisgebiet benötigt, so unter anderem beim Brand des Krankenhauses in Crivitz sowie bei einem Wohnhausbrand in Lübz.
Aber auch im Bereich der Wettkampftätigkeit wurden neue Erfolge erreicht. So nahm beim Kreistreffen in Crivitz 1996 eine völlig neue und junge Wettkampfgruppe teil. Sie erreichte zwar noch keinen Spitzenplatz, konnte aber beachtliche Resultate erzielen. Ausbilder für die Wettkampfgruppe ist seit dieser Zeit der Kamerad Peter Dechow.

Gerätewagen Gefahrgut

Im Jahr 1997 wurde der Feuerwehr Parchim ein neuartiges Fahrzeug durch den Landkreis übergeben, das die Wehr bisher noch gar nicht kannte. Bei diesem Fahrzeug handelte es sich um den Gerätewagen Gefahrgut. Dieses Fahrzeug ist für die Gefahrenabwehr bei Gefahrgutunfällen im gesamten Kreisgebiet zuständig. Damit wurde ein völlig neues Einsatzspektrum abgedeckt. Nachdem einige Kameraden an der Landesfeuerwehrschule daran ausgebildet wurden, wurde die Ausbildung am Fahrzeug für weitere Kameraden bei der Feuerwehr Parchim durchgeführt. Die Kameraden, die sich dazu freiwillig bereit erklärt haben in diesem Bereich mitzuwirken, werden seither regelmäßig ausgebildet. Dabei handelt es sich um zusätzliche Ausbildung, die auch zusätzlichen Zeitaufwand erfordert. Den Kameraden Wallfried Stapelfeldt, Jörg Lampe sowie Kay Marckwardt gelang es, die Einsatzfähigkeit des Fahrzeuges sowie der Gruppe ständig zu sichern.
Weiterhin wurden auch Kameraden der Feuerwehr Goldberg und der Feuerwehr Crivitz am Fahrzeug ausgebildet und bis heute nehmen regelmäßig Kameraden aus Goldberg an der Ausbildung teil. Dies förderte natürlich auch die Kameradschaft zwischen den verschiedenen Wehren. Es mussten auch schon etliche Einsätze bei Gefahrgutunfällen gefahren werden. So wurde die Gruppe unter anderem zu einem Ölunfall in Crivitz, sowie zu einem Flugzeugabsturz gerufen.

Antreten zur Einweihung des neuen Gerätehauses
Foto: Archiv FFw-PCH

Am 24.08.1998 war es dann so weit. Der erste Spatenstich für das neue Gerätehaus wurde getätigt. Die Finanzierung musste allein von der Stadt getragen werden, da keine Fördermittel gewonnen werden konnten.
Auch das Jahr 1999 war sehr ereignisreich. Aber besonders zwei Ereignisse ließen die Herzen der Kameradinnen und Kameraden höher schlagen. Zum einen war es die Übergabe des neuen Gerätehauses und zum anderen die Übergabe der neuen Drehleiter. Dadurch haben sich die Arbeitsbedingungen in der Parchimer Wehr erheblich verbessert. War es doch bis zum Bau des neuen Gerätehauses ein langer und beschwerlicher Weg so hat es sich doch gelohnt. Besonderer Dank gilt natürlich der Stadt Parchim, dass trotz finanzieller Schwierigkeiten am Vorhaben festgehalten wurde. Die Stadt Parchim zeigte damit, wie wichtig ihr die Freiwillige Feuerwehr ist. Die ebenfalls erhaltene Drehleiter ist mit dem neuesten Stand der Technik ausgestattet und computergesteuert. Sie hat ihre Fähigkeiten seit dem schon bei manchem Einsatz unter Beweis stellen müssen.
Weiterhin erhielt die Wehr in diesem Jahr ihr neues TLF 16/25. Auch wenn viele Kameraden dem alten TLF 16 mit einem weinenden Auge hinterher sahen, freuten sich doch alle sehr. Ein ganz besonderes Ereignis war dann die Erringung des Kreismeistertitels bei den Wettkämpfen in Crivitz. Die Freiwillige Feuerwehr Crivitz war in den letzten Jahren der härteste Konkurrent der Feuerwehr Parchim. Darauf waren natürlich alle sehr stolz und es war Lohn der harten Arbeit.
Vergessen werden soll auch nicht die Arbeit der Kameraden des vorbeugenden Brandschutzes. Alle Jahre führen sie Hydrantenkontrollen in Parchim durch. Auch wird durch sie ein Großteil der Sicherungswachen im Theater durchgeführt.

Die erfolgreiche Wettkampfgruppe 2004

Die erfolgreiche Wettkampfgruppe 2004

Auch das Jahr 2004 brachte wieder reichlich Arbeit. Neben den vielen Einsätzen waren so einige vorbereitende Maßnahmen zur Durchführung des Stiftungsfestes zu leisten. Auch die Wettkampfgruppe absolvierte eifrig ihre Trainingseinheiten für den Kreisausscheid in Lübz am 19.06.2004. Lohn der harten Arbeit war die Verteidigung ihres Kreismeistertitels.

Am 16. Oktober 2004 feierten wir unser Stiftungsfest anlässlich des 110. Geburtstages unserer Wehr.

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